Meist ein hoher Turm, in den sich die Burgbewohnerbei drohender Gefahr zurückzogen.

Bergfried:

Der eigentlichen Ringmauer vorgelagerte 2.Mauer,die einen Zwischenraum bildet (den Zwinger), um so die Angreifer besser abwehren zu können.

Zwinger:

 

Grundriss der Adelburg

 

 

Auf einem dicht bewaldeten Berggipfel südlich von Velburg befand sich einstens die Adelburg - eine ehemalige Hohenstaufenburg aus dem 12. Jahrhundert. Der langgestreckte Mauergürtel um den dortigen Berg lässt heute noch die ehemals großartige Burganlage erkennen, die im Jahre 1733 endgültig durch Abbruch zerstört wurde. Der Mauergürtel der Adelburg ist fast vollständig erhalten, er folgt den Umrissen des langgestreckten Bergplateaus. Die Mauerstärke beträgt 1.45 Meter. Die Füllmauern sind mit kleinen, unregelmäßigen zugerichteten Quadern  verblendet, einer Technik des 12. Jahrhunderts.

Für die Entstehungszeit der Adelburg fehlen leider genaue Aufzeichnungen. Es ist daher anzunehmen das die Adelburg auf Bamberger, vielleicht auch auf Eichstätter Reichskirchengut saßen. Da aber in dieser Gegend Rechte des Hochstifts Bamberg, des Hochstifts Eichstätt, und der freien Reichsstadt Regensburg oftmals ineinander übergingen, ist keine der möglichen Zugehörigkeiten auszuschließen. Die Möglichkeit das die Staufer nach Inbesitznahme ihres sulzbachischen Erbes in der mittleren und nördlichen Oberen Pfalz Präferenzen auf weitere Bamberger Kirchengüter geltend machten.

Im Jahre 1180 saß ein Engelhard auf der Adelburg, der in den Quellen als Besitzer genannt wird. In einer Urkunde des Pfalzgrafen Otto wird ein Kaufgeschäft von Graf Dietrich aus Wasserburg und Altmann aus Abensberg zwischen den Klöstern Weihenstephan und Rohr bezeugt. In dieser Urkunde erscheint Pfalzgraf Otto noch als Vogt von Weihenstephan und der Abensberger als Vogt von Rohr. Im Jahre 1224 bezeugte Engelhard von Adelburg (vielleicht schon der Sohn des vorher Genannten Engelhards) Albero Lupus, Heinrich von Altmannstein und Altmann von Abensburg, die Abtrennung Pollenrieds von der Pfarrei Deuerling durch Bischof Konrad von Regensburg und Herzog Ludwig.

Die Adelburg war auch Heimat des Minnesängers Engelhard von Adelburg, der um 1200 dort lebte. Ein Ritter Wolfhard von Adelburg kämpfte in der Schlacht bei Mühldorf (1322). Engelhard von Adelburg wird 1230 in Italien als Zeuge in einer Kaiserurkunde Friedrichs genannt. Engelhard dürfte im Jahre 1246 gestorben sein. Mit seinem Tod erlosch das Geschlecht "Engelhard von Adelburg". Der damalige Gegenkönig Heinrich von Raspe erwartete offensichtlich sein baldiges Ableben, denn er versprach Gottfried von Sulzbürg für seine Hilfe gegen Friedrich den 2. die Adelburg oder Haimburg, sobald eine davon an das Reich wieder Heimfallen sollte. Die Adelburg fiel im Jahre 1246 wieder ans Reich zurück und kam 1268 mit der Konradinischen Erbschaft an die Wittelsbacher.

Wenn man im Nürnberger Reichssaalbuch von 1295/97 die Adelsburg als Reichsburg erwähnt wird, die dem Nürnberger Burggrafen untestand, so kann dies, falls die Datierung des Reichssaalbuches (1295/1297) stimmt, kaum mehr als ein Versuch gewesen sein, wenigsten den den Anspruch des Reiches auf die inzwischen wittelsbachischen Besitz gelangte Burg, in Erinnerung zu halten.

Im 14. Jahrhundert gelangte die Adelburg in den Besitz des Regensburger Patrizier Geschlechts der Auer, die nach der Vertreibung aus Regensburg im Jahre 1334, eine Anzahl von Herrschaften in der Umgebung von Regensburg erworben hatten, wo sie ihren Kampf gegen die Reichsstadt fortsetzen konnten. Friedrich Auer besaß im Jahre 1339 die Adelburg, als Kaiser Ludwig  einen dreijährigen Frieden zwischen dem Geschlecht der Auer und der Stadt Regensburg durchsetzte. 1356 wird als Besitzer der Adelburg Jörg Auer genannt, der mit seinen Neffen Johann, Konrad und Friedrich von Sinzenhofen eine Güterteilung durchführte, bei der Jörg Auer die Adelburg mit allen Rechten behielt.

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